Mein Name ist Andrea, aber meine Freunde nennen mich Piki. Ihr fragt euch sicher warum? Nun ja, das ist eine etwas längere Geschichte, die ich euch mal bei Gelegenheit erzählen werde. Denn heute würde ich euch gerne eine andere Geschichte erzählen.
Ich habe ein Faible für Altes. Weniger für ältere Männer, obwohl ich nicht abstreiten kann, dass ich ein Dinner mit dem grauhaarigen George Clooney oder Sean Connery optisch genießen würde. Ich habe also eine Vorliebe für ältere Sachen. Ihr wisst sicher was ich meine: alles was man in die Kategorie Trödel, Flohmarkt, Vintage, Second Hand oder Antik einordnet und manchmal sogar Sperrmüll findet. Meine Vorliebe hat sicher auch etwas mit Nostalgie zu tun, aber der wahre Grund dafür sind die Geschichten, die in solchen Fundschätzen versteckt sind. Alte Sachen erzählen uns Geschichten über vergangene Zeiten, Orte oder Menschen, die nicht mehr existieren oder sich verändert haben, die aber Spuren hinterlassen und unsere Gegenwart mitgestaltet haben.
Diese Faszination für alte Gegenstände habe ich schon seit 20 Jahren...zum besseren Verständnis: ich bin 29 Jahre alt (mittlerweile 30) und nein ich habe kein Problem damit mein Alter zu offenbaren oder mit der Tatsache, dass ich bald bei Umfragen unter die Kategorie 30 bis 40 Jährige (jetzt ist es schon soweit und ich bin immer noch cool ;) fallen werde. Wo waren wir nochmal? Ach ja, ich liebe alte Sachen seit ich ein Kind bin! Der Dachboden meiner Großeltern war daher der spanneste Spielplatz während der Schulferien. Ich konnte Stunden damit verbringen alte Sachen von meinem Vater, meinem Opa oder meiner Oma auszugraben. Wenn ich das heute rational analysiere, glaube ich, das diese Faszination daher kam, dass diese alte Gegenstände mir eine Seite meiner Eltern oder meiner Großeltern zeigten, die ich nicht kannte. Sie waren ein Teil vom Leben dieser geliebten Menschen gewesen, bevor sie mein Papa oder Opi, meine Mama oder Omi wurden. Diese Menschen kannten mich von Geburt an, ihre Jugend blieb mir aber ein Geheimnis. Und als wäre das nicht schlimm genug, kannte ich mich selbst nicht ganz...wer erinnert sich schon an den ersten 3 bis 4 Jahre seines Lebens?
Der 40er Jahre Bikini meiner Oma offenbarte eine gewagte, moderne, stilbewusste und etwas rebellische junge Frau. Immerhin galten Bikinis bis Ende der 40er Jahre als schamlos und skandalös und es war verboten diese in der Öffentlichkeit zu tragen.#
Die alte Motorradbrille meines Vaters erzählte mir die Geschichte eines abenteuerlustigen und neugierigen jungen Mannes, der von Deutschland mit dem Motorrad bis zur chinesischen Grenze fuhr und später sein Glück in den peruanischen Anden suchte und meine Mutter fand.
Durch die alten Kameras und unzähligen Fotos meines Opas entdeckte ich einen kreativen jungen Mann der leidenschaftlich fotografierte aber letztendlich Arzt wurde.
Die Wanderschuhe meiner Mutter waren das Zeichen einer unabhängigen mutigen jungen Frau, die in den entlegenste Anden- und Regenwaldregionen gearbeitet hatte und den Schritt gewagt hatte, einmal über den großen Teich zu fliegen, um ihre Wanderungen in Deutschland fortzuführen.
Und durch die unzähligen Zahnabdrücke in all meinem Babyspielzeug musste ich mir eingestehen, dass ich ein sehr bissiges Baby gewesen war (aber süß).
Und so entwickelte sich meine Neugier auf die Vergangenheit zum Faible für alte Schätze und ihre Geschichten. Mit diesem Blog will ich diese Faszination mit euch teilen und euch ein paar Geschichten erzählen. Nicht immer kann ich die Vergangenheit der wundervollen antiken Objekte die ich ergattere in Erfahrung bringen. Aber was gibt es schöneres als zu träumen und sich Geschichten auszudenken. Ihr könnt daher selbst entscheiden, welche Geschichten echt und welche erfunden sind. Bis zum nächsten Mal!
Eure PIKI
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