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Collagen: reißen, schneiden, kleben, Spaß haben!

Wenn ich mich mit Freunden oder Bekannten über meine Leidenschaft zum Malen, Basteln oder Handwerkeln unterhalte, höre ich oft Sätze wie „Ich finde es toll, was du das machst, ich könnte das nie. Ich bin so unkreativ.“ oder „Ich würde auch gerne so kreativ sein, aber ich bin so unbegabt“. Ich versuche Ihnen dann nahe zu bringen, dass das nicht stimmt, denn jeder Mensch ist kreativ bzw. kann kreativ sein. Es gibt nämlich sehr unterschiedliche Arten eure Kreativität auszuleben. Ich weiß, ich weiß, meistens ist damit gemeint, dass man nicht zeichnen oder malen kann. Aber auch wenn es darum geht, sich künstlerisch oder kreativ auszutoben gibt es Alternativen, die euch keine Picasso-Fähigkeiten abverlangen. Und wo wir schon bei Picasso sind, auch Pablo Picasso war nicht nur Maler. Bei genauer Betrachtung seiner Werke, stellt man fest, dass er verschiedene Techniken genutzt hat, darunter auch Collagen. 

Collagen sind eine schöne Alternative für alle die meinen, sie können nicht malen oder zeichnen. Das Wort Collage hat seinen Ursprung im französischen Wort „coller“, was so viel wie kleben bedeutet. Die Idee, Papier aller Formen und Farben auf Objekte und Gegenstände zu kleben, um diese zu schmücken, ist so alt wie die Erfindung des Papiers selbst. Die Collage als Kunstform hatte ihre Anfänge allerdings im Kubismus, zu Beginn des 20. Jahrhunderts u.a. durch Künstler wie Pablo Picasso und Georges Braque. Sie integrierten Wachstuchreste sowie Papier- und Tapetenstücke in ihre Werke, was für die Zeit revolutionierend war, auch wenn man sich das heute nicht wirklich vorstellen kann. 

Die Collage als Kunstform entwickelte sich über die verschiedenen Jahrzehnte und in ganz unterschiedlichen Kunstrichtungen weiter:

Die Dadaisten entwickelten in den 20er Jahren aus Collagen Fotomontagen und kombinierten Fotografien mit Illustrationen von Zeitungen und Postkarten. Die Surrealisten nutzten gerne Fotos und Text-Collagen in ihren Zeitungen.

In den 60er Jahren verwendeten Pop Art Künstler Fotos und Illustrationen von Reklamen sowie Markenetiketten für ihre Collagen. 

Je weiter sich die Collage als Kunstform entwickelte, desto mehr Materialien wurden dafür genutzt. Collagen beschränken sich heutzutage nicht nur auf das Kleben von Papierelementen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, man kann eigentlich alles nutzen was man findet: Papier, Fotos, Stoff, Holz, Federn, Muscheln, Steine… und und und. Das ist es, was ich an Collagen so liebe... die unbegrenzten Möglichkeiten zum Experimentieren! Collagen sind außerdem eine wundervolle Art altes Papier und weitere Materialien, die oft im Müll landen würden, zu recyceln, nach dem Motto „aus Müll mach Kunst!“

 

 

Ich persönlich habe hauptsächlich ein Faible für Fotomontagen. Ich nutze gerne alte schwarzweiß Fotos und bunte Illustrationen aus alten Büchern für meine Collagen. Ich kreiere in meinen Collagen gern eigene Welten, in denen die reale Wirklichkeit, mit einer magischen Realität, also einer Art Traumwelt verschmilzt. Meine Collagen sind somit meistens angelehnt an die künstlerische Strömung des Magischen Realismus (auf spanisch „realismo mágico“). Der Magische Realismus ist sehr bedeutsam in der lateinamerikanische Literatur, wo sich die Grenzen zwischen Realität und Phantasie vermischen. Die meisten meiner Lieblingsbücher (wie z.B. „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez oder „Bittersüße Schokolade“ von Laura Esquivel) gehören zu dieser Strömung. Ich schweife jetzt aber vom Thema ab. Ich schreibe einfach mal demnächst einen Blogpost zu diesem Thema, versprochen!

Wo waren wir nochmal…? Stimmt, bei den Fotomontagen! Wie gesagt, ich liebe es Realität und Phantasie verschmelzen zu lassen. Collagen bieten aber so viele Möglichkeiten, sodass jede/r von euch spielerisch entdecken kann, welche Art von Collage ihr oder ihm am meisten Spaß machen. Beim erstellen einer Collage gibt es nämlich keine Regeln. Ihr könnt Papier schneiden oder reißen, drüber zeichnen oder malen, unterschiedliche Materialien drauf kleben und so weiter.. 

Also ihr kunterbunten Wesen, traut euch, experimentiert, spielt, probiert aus und tobt euch aus, denn wir haben alle einen kleinen Künstler in uns! 

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Und wer bin ich?

Name: Andrea aber meine freunde nennen mich Piki.

Alter: Solange ich zwischen 30 und 40 bin, sage ich 30.

Herkunft: Nachdem ich mein leben auf 3 Kontinenten, in 5 Ländern und 9 Städten verbracht habe, würde ich sagen Weltbürgerin.

Beruf: Offiziell - Irgendwas mit Städten, Natur und Menschen; Inoffiziell - neugierige Bastlerin 

Lieblingsfarbe: Bunt, alle Farben sind schön. 

Lieblingsmusik: Alles zwischen Latin-Beats und Indi-Pop-Rock

Lieblingsfilm: Alles von A wie Amélie bis Z wie der Zauberer von Oz

Lieblingsbuch: Bücher mit einer Prise Magie, wie z.B. 100 Jahre Einsamkeit oder Bittersüße Schokolade

Hidden Features: Tanzen bis der Arzt kommt.

Größte Schwäche: Die Welt ist zu aufregend, um sich festzulegen... außer bei der Liebe.