Ich weiß, dass wird jetzt etwas komisch und leicht verrückt klingen, aber seit meiner Kindheit werfe ich gerne einen Blick durch Fenster oder offene Türen von fremden Häusern. Um das klar zu stellen, ich stehe nicht vor euren Häusern und stalke euch oder stecke den Kopf durch die Tür eurer Wohnung. Es geht eher um flüchtige Blicke: Nachts wenn man nach Hause läuft und kurz durch ein beleuchtetes Fenster beobachtet wie ein junger Vater sein Kind ins Bett bringt oder man an Wochenenden auf dem Balkon sitzt und durchs Fenster vom Nachbarhaus zusieht, wie eine alte Dame es sich auf ihrem Sofa gemütlich macht und ein Buch liest.
Fenster und offene Türen haben was mysteriöses für mich, denn sie zeigen einen Bruchteil des Lebens fremder Menschen. Manchmal haben sogar geschlossen Türen und Fenster eines ausgefallenen Hauses eine ähnliche Wirkung auf mich: sie lassen mich träumen. Ich frage mich in solchen Momenten, wen oder was ich hinter dieser Tür oder jenem Fenster finden würde? Wer wohnt hier eigentlich? Wer sind diese Menschen? Was hoffen und wünschen sie sich? Da ich diese Fragen nicht wirklich beantworten kann, lasse ich meiner Phantasie freien Lauf und spinne eine Geschichte in meinem Kopf. Für mich ist es eine Art der Tagträumerei, die mich vom Grübeln über eigene Probleme wegträgt.
Vielleicht bringen euch diese Bilder, die ich vor einiger Zeit mal in Peru und Argentinien gemacht habe, auch ein bißchen zum Träumen!
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