Wie ihr schon wisst, bin ich in Südamerika aufgewachsen. Sekunde…wisst ihr das schon? Doch, dass habe ich sicher schon in irgendeinem Blogbeitrag erwähnt. Ich mache mich kurz auf die Suche…also, soooo explizit habe ich das offensichtlich noch nicht geschrieben, aber aus meinen Second Hand Stories kann man es rauslesen. Wenn ihr mehr über meine Jugend (dass klingt als wäre ich schon 80!) erfahren wollt, einfach meine Stories lesen ;)
Jetzt habe ich den Faden verloren, wo waren wir? Ja, genau, ich bin in Südamerika aufgewachsen. Mein Abitur habe ich in der deutsch-peruanischen Schule Alexander von Humboldt in Lima gemacht (Schleichwerbung für eine tolle Schule…und das meine ich nicht ironisch, es war/ist wirklich eine tolle Schule). Dort habe ich auch meine sehr gute Freundin Riki getroffen. Wir kennen uns schon über 15 Jahre! Rikis Eltern sind deutsch, sie ist aber in Ecuador geboren und aufgewachsen und mit 15/16 nach Peru gezogen. Da unsere Mütter sich von Tag eins sehr gut verstanden haben und auch befreundet waren, haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Unsere Mütter haben sich getroffen und wir sind gerne mitgekommen. Praktisch ne? Wir waren sogar alle zusammen auf einem Santana Konzert, da durften unsere Väter ausnahmsweise auch mit.
Nach dem Abi wollten wir eigentlich beide in Deutschland studieren. Da dass Leben aber oft nicht so planbar ist, wie man es sich wünscht, sind unsere Wege doch auseinander gegangen. Ich habe mich kurzfristig für ein anderes Studium als zunächst gedacht in Deutschland entschieden und sie hat das studiert, was sie sich schon immer vorgenommen hatte (Tiermedizin) allerdings in Argentinien.
In der heutigen Zeit ist es dank des Internets aber zum Glück einfach den Kontakt zu erhalten. Obwohl uns ein Ozean getrennt hat, sind wir gute Freundinnen geblieben und seit letztem Jahr wohnen wir endlich wieder im gleichen Land! Sogar im gleichen Bundesland! Sie wohnt jetzt nur eine Stunde Autofahrt von mir entfernt. Wie cool ist das denn? Allerdings ist sie aus Argentinien mit zwei Hunden und nur zwei Koffern in eine leere 3 Zimmer Wohnung gezogen. Sie musste also in den letzten Monaten absolut alles für Ihre Wohnung besorgen: von Geschirr, über Elektrogeräte bis hin zu den Möbeln. Keine leichte Aufgabe, wenn man wenig Zeit und ein begrenztes Budget hat. Also habe ich mich bereit erklärt, ihr bei der Einrichtung ihrer Wohnung zu helfen. Außerdem verdient Riki eine schöne, gemütliche Wohnung! Sie hat ihr ganzes Leben hart gearbeitet, um ihre Ziele zu erreichen. Ich muss aber auch zugeben, dass meine Hilfe nicht vollkommen uneigennützig ist, ich will ja letztendlich, dass sie sich hier wohl fühlt und in Deutschland bleibt, damit ich Sie wieder näher bei mir habe ;)
Wir haben also mit dem Einrichten ihres Wohn- und Essbereiches angefangen. Ziel war es, einen schönen, gemütlichen Raum für wenig Geld zu schaffen. Und ich glaube wir haben gute Arbeit geleistet: wir haben für das komplette Wohn- und Esszimmer mit Möbeln, Lampen, Kissen, Deko, etc. knapp unter 500 Euro ausgegeben!!!!!! Unglaublich, oder? Ich fragt euch sicher, wie wir das hinbekommen haben?
Hier also meine Tipps, wie ihr eine Wohnung für wenig Geld schön einrichten könnt:
1. Spenden und Geschenke sind natürlich immer willkommen
Wir haben zunächst geschaut ob wir ein paar Sachen umsonst bekommen können. Dabei kann man Freunde und Bekannte fragen, ob sie vielleicht Möbel haben, die Sie aussortieren wollen und die eh im Sperrmüll gelandet wären. Und nein, mann muss sich dafür nicht schämen. Die andere Option ist bei Kleinanzeigen zu schauen (z.B. eBay Kleinanzeigen), ob Sachen, die man gebrauchen kann, verschenkt werden. In größeren Städten hat man manchmal eine dritte Option. Hier werden oft Sachen zum Verschenken vor die Haustür gestellt und mit ein bisschen Glück bekommt man da kleine und große Schätze.
Ihr solltet euch nicht davon abschrecken lassen, dass die Sachen manchmal nicht mehr die neuesten oder modernsten sind. Mit ein paar Handgriffen kann man sie oft aufpimpen. Wir haben z.B. die Schlafcouch von Rikis Schwester gespendet bekommen und mit einer schönen Decke und ein paar Kissen passt sie wunderbar ins Wohnzimmer. Die TV-Bank wurde auf der Straße verschenkt. Da haben wir neue Knäufe angebracht und fertig ist die neue alte Fernsehbank. Die Deckenleuchte war auch eine Spende von Freunden. Wir haben den Stoff vom Lampenschirm entfernt und das Gestell mit Sprühfarbe golden gefärbt. So schnell kann man eine coole und moderne Lampe zaubern.
2. Second Hand Einkäufe sind gut für dein Budget und für die Umwelt
Eine weitere Möglichkeit eine Wohnung günstig einzurichten und dekorieren ist es, gebrauchte Sachen zu kaufen. Ihr könnt natürlich online nach gebrauchten Gegenständen suchen. Ich präferiere aber Second Hand Läden. Ich liebe es, in solchen Läden zu stöbern und nach Schätzen zu suchen. Da blüht mein Jäger- und Sammlerinstinkt auf und ich bin bemüht die schönsten Sachen zu finden.
Für Rikis Wohnung habe ich dort ein paar tolle Dekostücke gefunden wie z.B. die Vasen oder die Bilderrahmen. Hier gilt das gleiche wie bei den Spenden und Geschenken: mit ein bisschen Kreativität und etwas Farbe können viele alte Sachen neu in Szene gesetzt werden. Ich finde, dass ist uns z.B. mit den Bilderrahmen gut gelungen (ich weiß, Eigenlob stinkt…aber ich sage ja nur die Wahrheit ;) ). Dabei haben wir nur ein paar süße Fotos von Rikis Hunden, Katzen und Pferden ausgesucht, sie in schwarz-weiß ausgedruckt (in Drogeriemärkten gibt es sehr günstige Druckservices), in den Bilderrahmen eingesetzt und daraus eine Gallery Wall zusammengestellt. Wie man eine Gallery Wall zaubert, könnt ihr übrigens hier nachlesen.
Das i-Tüpfelchen beim Weiterverwenden alter und gebrauchter Sachen ist, dass man nachhaltiger handelt, denn es werden keine neuen Ressourcen zur Herstellung dieser Sachen verbraucht und es entsteht außerdem weniger Müll.
3. Selber bauen und umfunktionieren
Wenn ich über „selber“ bauen spreche, meine ich nicht, dass Ihr direkt ein Tisch mit mehreren Stühle bauen müsst. Wenn ihr handwerklich begabt seid, könnt ihr es natürlich gerne machen. Aber schon kleinere „Bauprojekte“ können eure Geldbörse schonen. Wir haben z.B. die Fensterbänke selbst zusammengezimmert. Dabei haben wir Heizungskonsolenhalterungen (ich weiß nicht genau ob sie so heißen) und Holzbretter im Baumarkt gekauft und sie über den Heizungen angebracht.
So etwas ähnliches wollten wir auch mit den Wandregalen machen (also Winkel und Holzbretter), aber wir haben eine stylischere und kostengünstigere Lösung gefunden: wir haben Holzkisten aus dem Baumark einfach zu Wandregalen umfunktioniert. Think outside the box!
4. Bekanntester Budgetsafer: Sale und zweite Wahl
Wir sind natürlich nicht drumherum gekommen ein paar neue Sachen zu kaufen. Dabei haben wir trotzdem versucht, so wenig Geld wie möglich auszugeben. Mit ein bisschen Geduld und Zeit findet man oft schöne Sachen, die reduziert sind. Wichtig ist dabei, dass man etwas flexibler und nicht so festgefahren ist, was z.B. das Aussehen der Möbel oder der Deko betrifft.
Und manchmal kann man auch etwas Glück haben und genau das finden, was man gesucht hat, wie bei dem Elefantenbild. Ja, Riki hatte sich einen Elefant oder eine Giraffe als Bild oder Wandtattoo gewünscht und da laufe ich durch den Baumarkt und finde dieses riesige, tolle Elefantenbild für ca. 20 Euro (natürlich stark reduziert!). Ich konnte natürlich mein Glück nicht fassen. Kleiner Tipp: In Baumärkten kann man auch tolle Dekoartikel für wenig Geld bekommen.
So, ich glaube so langsam kommen wir zum Ende. Ich glaube, das ist einer meiner längsten Blogbeiträge. Ich glaube, ich habe ein bißchen um den heißen Brei herum geredet, aber ihr kennt das sicher: man freut sich über etwas und dann fängt man an, wie im Rausch darüber zu reden, ohne so richtig auf dem Punkt zu kommen. Ich hoffe trotzdem meine Tipps waren ein wenig hilfreich.
Habt ihr auch Tipps, um eine Wohnung günstig einzurichten? Dann teilt sie mit der Welt und hinterlasst sie den Kommentaren!
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